Erster Landeskongress der Offensive Mittelstand Sachsen
Offensive Mittelstand Sachsen stellt innovative Mitarbeiterführung in den Mittelpunkt. Neue Netzwerkpartner aufgenommen.

Auf dem ersten Landeskongress der Offensive Mittelstand Sachsen am 27. Januar an der TU Chemnitz tauschten sich Unternehmerinnen und Unternehmer mit Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik aus. Diskutiert wurde das Thema Innovation und die Bedeutung der Unternehmensführung in diesem Zusammenhang.
Kernthema: „Innovation sichert Erfolg“
Auf dem Landeskongress wurde deutlich, dass Innovation heute weit über technologische Neuentwicklungen hinausgehen muss. Denn innovative Unternehmen brauchen auch einen innovativen Führungsstil mit allen Facetten, wie zum Beispiel Nachhaltigkeit, Weiterbildung und Gesundheitsmanagement.
Gastgeber des Landeskongresses war die TU Chemnitz, vertreten durch den Direktor der TUCed, Prof. Dr. Christoph Igel. In seinem Grußwort setzte er neben dem Wissens- und Technologietransfer die berufliche Weiterbildung als Schwerpunkte für die Zukunft der Unternehmen.
Achim Sieker vom BMAS benannte in seinem Impulsreferat die neuen Herausforderungen für die Unternehmen. Globaler Wettbewerb, demografischer Wandel und rasanter Strukturwandel mit Industrie 4.0 müssen durch die Unternehmen bewältigt werden. Er verwies seinerseits auf die Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten durch entsprechende Netzwerke, Projekte und Werkzeuge der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) in den Handlungsfeldern Personalführung, Chancengleichheit & Diversity, Gesundheit, Wissen & Kompetenz.
Das Netzwerk Offensive Mittelstand Sachsen als Bestandteil von INQA sei offen für alle KMU, Akteure und Branchen, so Netzwerkkoordinatorin Anke Weithase, die die Veranstaltung mit Unterstützung von Moderator Bernd Reinshagen vom BVMW Chemnitz und weiteren Netzwerkpartner maßgeblich organisiert hat. Es gehe vor allem darum, qualitative Beratung abgestimmt auf den individuellen Bedarf zur Verfügung zu stellen. Dies bezieht sich vor allem auf die Nutzung dafür geeigneter Förderprogramme wie beispielsweise „unternehmensWert: Mensch“, um vor allem auch kleine Unternehmen zu erreichen.
Erfolgsfaktor Weiterbildung
Von den Referenten erhielten die rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedene Vorschläge, wie Unternehmen ihre Kompetenzen im Bereich der Personalführung stärken und weiter entwickeln können. Ein wichtiger Bestandteil seien hier vor allem die Weiterbildung und der Aufbau einer generationengerechten Innovationskultur.
Als neuer Partner wurden in das Offensive-Netzwerk aufgenommen: die TUCed - Institut für Weiterbildung GmbH an der TU Chemnitz, das MIKOMI – Institut für Mittelstandskooperation der HS Mittweida und Videoproduktion Deutschland (Leipzig). Institutsleiterin Undine Schmalfuß: „Die Ziele des Instituts für Mittelstandskooperation der HS Mittweida sind eng mit den Zielen der Offensive Mittelstand verbunden. Die wirkungsvolle Unterstützung kleiner und mittelständischer Unternehmen in der Personalentwicklung und bei der Realisierung innovativer Projekte sind Bausteine, die das MIKOMI in das Netzwerk einbringen kann.“
Chancen durch Potenzialanalyse und „Kümmerer“
Gordon Lemme vom CIMTT der TU Dresden stellte die Potenzialanalyse „Innovation sichert Erfolg“ als kreative Chance für die Förderung der Innovationsprozesse in KMU vor. Eine in KMU in Sachsen durchgeführte Befragung verdeutlichte, dass es vor allem im Bereich Wissenstransfer Nachholbedarf gibt. Einerseits scheuen sich gestandene Mitarbeiter häufig vor Weiterbildung, anderseits geben diese aber ihr Wissenspotenzial auch ungern an jüngere Kollegen weiter.
Dr. Michael Uhlmann von der ATB gGmbH forderte in seinem Vortrag die Unternehmerinnen und Unternehmer zur aktiven Teilnahme am Projekt „GestalteMIT“ auf, einem Modellvorhaben zur Befähigung betrieblicher „Kümmerer“. In Chemnitz besteht derzeit noch für zehn Unternehmen die Chance, sich zu beteiligen. Hierzu soll ein geeigneter Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin zum so genannten KÜMMERER befähigt werden, der die Erarbeitung und Umsetzung konkreter Maßnahmen unterstützt, so Uhlmann. Die Themen sind auch hier Gesundheit, Personal und Innovation. Um die Maßnahme umzusetzen, steht ein speziell umgebauter Bus als rollenden Seminarraum zur Verfügung. Dieser kann direkt zu den Unternehmen und Beteiligten fahren und kann auch zu Promotionszwecken genutzt werden. Der Bus ist derzeit in der Oberlausitz in gleicher Mission unterwegs.
Zukunft mit Industrie 4.0
Die Netzwerkveranstaltung gab ferner einen Ausblick auf die Zukunft mit Industrie 4.0. Prof. Dr. Christoph Igel, CEO Direktor der TUCed GmbH stellte die Entwicklungen umfassend dar. Die Nutzung Cyber-Physischer-Systeme, die Verlagerung der Produktion auf autonom agierende Bausteine und Maschinen, bedeuten einen riesigen Wandel in den Produktionsabläufen und -technologien. Die Rolle des Menschen wandelt sich - größte Herausforderung sei hier vor allem die Entwicklung von Enactive Interfaces, die in der Lage sind beispielsweise Gestik, Mimik und Sprache von Menschen zu verstehen, um so Eingabegeräte wie Maus oder auch Tastatur zu ersetzen.
Aktiv werden und handeln
In drei parallelen Workshops konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann die Themen Nachhaltigkeit in Form eines aktiven Planspieles, agiles Unternehmensmanagement und betriebliches Gesundheitsmanagement diskutieren. Der Kongress wurde durch viele Mitglieder des Netzwerkes organisatorisch und inhaltlich unterstützt, der rege genutzte Marktplatz gab Möglichkeiten für Information und Vernetzung für die Teilnehmer. Der Kongress ist der Startpunkt für weitere Veranstaltungen, in denen das Netzwerk mit den und für die Unternehmen eine breite Kontaktfläche bietet.
Die "Offensive Mittelstand - Gut für Deutschland"
Die "Offensive Mittelstand - Gut für Deutschland" fördert eine erfolgreiche, mitarbeiterorientierte Unternehmensführung durch die Entwicklung zeitgemäßer Standards und Praxisinstrumente und bietet vielfältige regionale Unterstützungsstrukturen speziell für den Mittelstand. Derzeit arbeiten über 150 Partner in der "Offensive Mittelstand - Gut für Deutschland" mit, unter anderem Bund und Länder, Unternehmerverbände, Fachverbände, Innungen, Handwerkskammern, Gewerkschaften, Berufsgenossenschaften, Krankenkassen, Forschungsinstitute und Dienstleister.
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Elmar Neuhaus
"Offensive Mittelstand - Gut für Deutschland"
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E-Mail: info@offensive-mittelstand.de
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