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Presseerklärung

Prävention 4.0 – Gestaltungsvorschläge diskutiert

Lebendige Diskussion auf dem Hauptstadtkongress der Offensive Mittelstand in der Deutschen Bundesbank in Berlin


„Das Handwerk setzt mehr Drohnen ein als die Bundeswehr,“ sagt Karl-Sebastian Schulte, Geschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH). Er beschreibt damit den 150 Teilnehmern des Kongresses „Prävention 4.0“ der Offensive Mittelstand und des BMBF-Verbundprojektes „Prävention 4.0“ wieweit die 4.0-Prozesse das Handwerk erreicht haben. Damit bestätigte er Oleg Cernavin und Prof. Dr. Sascha Stowasser, die zuvor die Kernprozesse der digitalen Transformation beschrieben hatten und nach vielen Expertengesprächen und Workshops in Betrieben bilanziert haben: „Es gibt noch keine hundertprozentige 4.0-Realisierung im kompletten Arbeitsprozess aber viele Betriebe stecken schon mitten drin in der 4.0 Planung/Entwicklung.“


In vier Workshops diskutierten und entwickelten die Teilnehmer sehr konkrete Gestaltungsideen zu den Prävention 4.0-Themenfeldern Führung, Organisation, Sicherheit und Gesundheit. Die lebendigen, ideenreichen und auch Kontroversen Diskussionen zeigten die Chancen und die Gefahren der 4-0-Entwicklungen für die Prävention auf. Die Ideen werden in das Verbundprojekt Prävention 4.0 einfließen, das eine Expertise mit konkreten Maßnahmenvorschlägen entwickeln wird. Tenor der Diskussionen war: Die Entwicklungen bieten der Prävention viele Gestaltungschancen, die aber nur durch aktives Handeln der Präventionsdienstleister selber für die 4.0-Prozesse fruchtbar gemacht werden können.

Dr. Otto Fritz Bode vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) informierte die Teilnehmer über die vielfältigen Initiativen seines Ministeriums, die 4.0-Prozesse über Projekte vor allem im Mittelstand zu fördern und mit zu unterstützen. Er verwies darauf, dass der Mensch und eine menschengerechte Arbeitsgestaltung bei den technikorientierten Diskussionen um die Industrie 4.0 nicht vernachlässigt werden dürfe.

Alexander Gunkel, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitsgeberverbände (BDA), wies auf die großen Wettbewerbsmöglichkeiten der 4.0-Entwicklungen für die deutsche Wirtschaft hin. Das Handeln in den Betrieben dürfe jetzt nicht durch zu viel Reglementierung eingeschränkt werden. Gleichzeitig betonte er, dass die Kompetenzen und die Fähigkeiten der Beschäftigten wesentliche Grundlage für eine erfolgreiche Bewältigung der Prozesse ist. Er wünschte dem Verbundprojekt Prävention 4.0 guten Erfolg, da er sich konkrete Gestaltungshinweise erhoffe.

Ute Kittel, Mitglied des ver.di-Bundesvorstandes, stelle die Menschen in den Mittelpunkt, die diesen Prozess tragen müssen. Sie forderte, dass gesellschaftlich darauf zu achten ist, dass durch die Flexibilisierung der Arbeit, die Beschäftigten nicht zusätzlich belastet werden dürfen und sie äußerte Ihre Sorge, dass die Menschen nicht in prekäre Situationen abgleiten dürfen. Sie wies außerdem darauf hin, dass zum Thema Arbeitszeit und auch zu weiteren Gestaltungsfragen der 4.0-Prozesse gesellschaftlicher Regulierungsbedarf erforderlich ist. Ver.di werde den Gestaltungsprozess aktiv mit unterstützen und begleiten.

Sebastian Schulte (ZDH) zeigte Möglichkeiten auf, die die 4.0-Prozessen dem Handwerk eröffnen. Allerdings betonte er auch, dass die kleinen Betriebe die gemeinsam Unterstützung aller Dienstleister benötigen, um diese Aufgaben erfolgreich angehen zu können.

Helmut Ehnes, Vorsitzender der Offensive Mittelstand und Präventionsleiter der BG RCI, resümierte am Ende des Kongresses: „Ich habe am Ende dieses Tages lebendiger Diskussionen erkannt, dass die Arbeit 4.0 bereits weiter in unserem Betriebsalltag eingezogen ist als ich am Anfang dieses Tages gedacht hatte. Ich habe aber auch erkannt, dass es sehr viele Gestaltungsmöglichkeiten für eine moderne Prävention 4.0 gibt, die wir allerdings auch alle gemeinsam aktiv angehen müssen.“

 

Downloads zum Kongress:

  • Präsentation von Cernavin/Stowasser zum Thema „Prävention 4.0: Gestaltungsmöglichkeiten und Handlungsfelder“. (pdf-Download, 1.200 kB)
  • Beispiel eines CPS-Arbeitsplatzes, das Grundlage für die Diskussionen in den Workshops war. (pdf-Download, 364 kB)
  • Workshop-Session 1: Führung und Prävention 4.0
    (pdf-Download, 130 kB)
  • Workshop-Session 2: Organisation und Prävention 4.0
    (pdf-Download, 820 kB)
  • Workshop-Session 3: Sicherheit und Prävention 4.0
    (pdf-Download, 700 kB)
  • Workshop-Session 4: Gesundheit und Prävention 4.0
    (pdf-Download, 230 kB)


Mehr Informationen zum BMBF-Verbundprojekt „Prävention 4.0“ finden Sie unter: www.praevention40.de

 

Die „Offensive Mittelstand – Gut für Deutschland“

Die „Offensive Mittelstand – Gut für Deutschland“ fördert eine erfolgreiche, mitarbeiterorientierte Unternehmensführung durch die Entwicklung zeitgemäßer Standards und Praxisinstrumente und bietet vielfältige regionale Unterstützungsstrukturen speziell für den Mittelstand. Derzeit arbeiten über 400 Partner in der „Offensive Mittelstand – Gut für Deutschland“ mit, unter anderem Bund und Länder, Unternehmerverbände, Fachverbände, Innungen, Handwerkskammern, Gewerkschaften, Berufsgenossenschaften, Krankenkassen, Forschungsinstitute und Dienstleister. Die Offensive Mittelstand ist die Mittelstandsinitiative der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA).

 

Die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA)

Die Initiative Neue Qualität der Arbeit ist eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern, Sozialpartnern, Kammern, der Bundesagentur für Arbeit, Unternehmen, Sozialversicherungsträgern und Stiftungen. Ihr Ziel: mehr Arbeitsqualität als Schlüssel für Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland. Dazu bietet die durch das BMAS getragene Initiative inspirierende Beispiele aus der Praxis, Beratungs- und Informationsangebote, Austauschmöglichkeiten sowie ein Förderprogramm für Projekte, die neue personal- und beschäftigungspolitische Ansätze auf den Weg bringen.

 

Pressekontakt:

Bettina Hilpert

„Offensive Mittelstand – Gut für Deutschland“
Theodor-Heuss-Str. 160
30853 Langenhagen
Telefon 06221 5108-22612
Fax 06221 5108-21599
E-Mail: info@offensive-mittelstand.de

 

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